Jedes große Unternehmen, jeder globale Konzern und jede bekannte Marke setzt heute auf eine gute PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Diese Marktteilnehmer investieren erhebliche Summen in die Planung und Steuerung dessen, was öffentlich berichtet wird. Was jedoch weniger bekannt ist: Auch für Start-ups und Gründer bieten Public Relations enorme Chancen auf mehr Bekanntheit und höhere Umsätze. Nicht umsonst stammt das Zitat „If I had one dollar left, I’d spend it on PR” von niemand geringerem als Microsoft Gründer Bill Gates.
Im folgenden Beitrag erfahrt ihr deshalb alles über
- die Bedeutung von PR,
- den kleinen, aber feinen Unterschied zum Marketing
- und wie ihr Public Relations in eurem Start-up effektiv nutzen könnt.
Was bedeutet PR überhaupt?
Die Abkürzung PR steht für Public Relations. Übersetzt heißt das soviel wie Öffentlichkeitsarbeit oder Beziehungen zur Öffentlichkeit. Oftmals wird PR mit Marketing gleichgesetzt, doch das stimmt nicht ganz. Das Ziel guter Public Relations ist es, Vertrauen in eine Marke aufzubauen. PR richtet sich dabei an die gesamte Öffentlichkeit und die Stakeholder eines Unternehmens. Es geht darum, das eigene Image positiv zu beeinflussen. Dabei kommuniziert die PR indirekt durch Medien, wie zum Beispiel klassische Tageszeitungen oder Magazine, aber auch Blogs oder Influencer auf Social Media. Marketing dagegen ist die gesamte Ausrichtung eines Unternehmens auf den Absatz. Dabei kommen verschiedene Marketingstrategien zum Einsatz. Zum Beispiel die Preisgestaltung, die Positionierung der Produkte und die Vertriebspolitik.
PR oder Marketing? – Am besten beides!
PR ist nicht Marketing und Marketing ist nicht PR. Dennoch versuchen viele Unternehmen die PR als eine Marketingdisziplin zu verstehen. Die Bedeutsamkeit von Public Relations wird dabei oft unterschätzt. Doch mit effektiver Öffentlichkeitsarbeit erreicht ihr Menschen, die über Marketing allein gar nicht oder nur schwer erreichbar sind. Pressearbeit stellt einen Kontakt zu einer Vielzahl von Menschen, potenziellen Nutzern, Käufern oder Unterstützern her. Ein Bericht in der Lokalzeitung, ein spannender Blogbeitrag oder ein Interview in einem Fachmagazin, das bei Entscheidern auf dem Schreibtisch oder im E-Mail-Postfach liegt, kann also mitunter mehr wert sein als zehn Anzeigenkampagnen bei Google.
Welche Vorteile bietet PR für Start-ups?
Etablierte Unternehmen haben gegenüber Start-ups den Vorteil, dass ihr Unternehmen bereits bekannt ist. In der Regel können sie ein breites Produktportfolio vorweisen. Start-ups müssen dagegen erst die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewinnen. Und genau hier kommen die PR ins Spiel. Sie bietet vor allem für Gründer einige große Vorteile. Egal ob in Eigenregie oder von einer professionellen Agentur ausgeführt: PR ist in der Regel kostengünstiger als Werbung. Auch Start-ups mit einem kleinen Budget können eine hohe Reichweite erzielen. Ein weiterer Vorteil der PR ist, dass die Presse als neutraler Beobachter über das Start-up und die Produkte berichtet. Der Pluspunkt: Informationen, die durch Dritte kommen, wirken in den meisten Fällen glaubwürdiger als Informationen, die direkt vom Unternehmen stammen. Außerdem eignet sich PR hervorragend für den Launch innovativer Produkte.
Was müssen Start-ups bei der PR-Arbeit beachten?
Bevor die PR-Arbeit so richtig losgehen kann, solltet ihr euch zunächst mit drei zentralen Fragen beschäftigen:
- Wie soll euer Start-up von außen wahrgenommen werden?
- Wofür stehen eure Produkte?
- Mit welchen Themen, Werten und Emotionen wollt ihr euch positionieren?
Erst wenn ihr die Besonderheiten eures Unternehmens herausgearbeitet habt, können PR-Maßnahmen Früchte tragen. Denn eine interessante Unternehmensgeschichte oder ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal wecken das Interesse von Journalisten. Als nächstes stellt sich die Frage nach der richtigen Plattform für die Kommunikation. Je nach Zielgruppe kann sowohl die Regionalzeitung als auch der Online-Blog oder ein Social-Media-Kanal die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sichern. Sind sowohl Strategie, Zielgruppe und passende Plattform definiert und gefunden, kann die eigentliche PR-Arbeit beginnen.
Was zeichnet eine gute PR für Start-up aus?
Zu den Basics der PR für Start-ups gehört vor allem ein gutes Presse-Kit mit aussagekräftigen und professionellen Bildern von eurem Produkt sowie dem Gründerteam. Im Idealfall enthält es außerdem eine Kurzbeschreibung eures Teams und eurer Produkte. Der nächste Schritt ist der Aufbau eines Journalisten-Netzwerkes. Denn nun gilt es Redakteure zu finden, die den eigenen PR-Texten Beachtung schenken. Dabei kommt es vor allem auf Qualität statt Quantität an. Journalisten bekommen oft hunderte Mails am Tag und selbst passende Themenangebote werden nicht immer gelesen. Wichtig ist also eine gründliche Recherche: Welche Redakteure berichten bei welchem Medium über den eigenen Markt, Mitbewerber und verwandte Themen? Neben den klassischen Pressemitteilungen gibt es natürlich noch weitere Formate, die ihr nutzen können. Dazu gehören unter anderem Fachbeiträge und -artikel, Podcasts, Unternehmensvideos, Blogbeiträge oder auch Posts auf den eigenen Social-Media-Kanälen. Alles klar soweit? Dann gilt es jetzt kreativ zu werden. Denn PR lebt von guten Geschichten. Durch Storytelling lassen sich Themen anschaulich und emotional an den Mann, die Frau, den Investor oder Kunden bringen. Die Story sollte jedoch immer zum Unternehmen und dem jeweiligen Medium passen und nicht zu überzogen sein. Eine klare Haltung, Leidenschaft für das Business sowie Authentizität und Glaubwürdigkeit sind dabei entscheidende Kriterien.
Das wichtigste auf den Punkt gebracht:
Neben klassischen Marketingmaßnahmen haben Public Relations ein großes Potenzial, die Reichweite und Bekanntheit eures Unternehmens und Produkts zu erhöhen. Dabei hat PR vor allem für Gründer viele attraktive Vorteile. Öffentlichkeitsarbeit sollte daher in keinem Kommunikations-Mix für Start-ups fehlen. Mit einem aufgeschlossenen, motivierten und kreativen Gründerteam kann PR die Bekanntheit eures Start-ups steigern, potenzielle Kunden erreichen und Investoren für Fundingrunden gefunden werden. Außerdem kann eine gute PR auch das Image eures Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen.
Und jetzt seid ihr gefragt: Habt ihr noch weitere gute PR-Tipps für Start-ups oder erinnert ihr euch an eine besonders kreative PR-Aktion eures eigenen Unternehmens? Dann teilt eure Ideen und Erinnerung gerne mit uns!